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Im Auftrag des Christkinds

Erstellt von Melanie Schlegel | |   KinderhausStartseiteAktuelles

Die Familien des Montessori-Kinderhauses in Altdorf bei Nürnberg haben eine Spendenaktion für die örtlichen Tafel organisiert. Übergeben wurden die Spenden am zweiten Adventssamstag.

In der rechten Hand den Nachtschatten-Drachen „Ohnezahn“, in der linken einen Modellflieger. Zu den Händen gehört ein fröhliches Gesicht, das ein roter Kurzhaarschopf rahmt. So steht sie da: Sabine Fiedler von der Altdorfer Tafel, die seit 2008 – oder vielleicht schon sogar seit 2006; so genau wisse sie es selbst nicht mehr – ehrenamtlich tätig ist. Sie empfing am zweiten Adventswochenende die Mini-Delegation des Montessori-Kinderhauses, die voller Freude und Stolz kistenweise Spielsachen und Speisen für die Tafel mitbrachten.

Die mehr als 950 gemeinnützigen Tafeln in Deutschland sammeln überschüssige Lebensmittel und verteilen sie an Menschen in Not. Die Lebensmittelausgabe ist das Kerngeschäft. Viele Tafeln machen darüber hinaus noch mehr: Manche stellen Kleidung, Haushaltswaren, Möbel oder zusätzliche Leistungen zur Verfügung – vom Bringdienst über einen warmen Mittagstisch bis zur Kinderbetreuung. Und eben auch Spielzeug für Kinder.

Knapp vier Wochen vor der Spendenübergabe begannen die Familien des Montessori-Kinderhauses, gut erhaltene Spielsachen sowie Fischkonserven, Obst- und Gemüsedosen, Haselnüsse und Mandeln zu sammeln. Das ist seit vielen Jahren Tradition und war auch in diesem Jahr wieder wichtig. „Wir möchten einfach den Gedanken des Teilens und der Barmherzigkeit, den unsere Kids um die Sankt Martinszeit herum erfahren, weiterführen“, sagt Michaela Spitzbarth vom Elternbeirat. „Deshalb haben wir vor ein paar Wochen Kisten im Kinderhaus bereitgestellt, die – und darüber freuen wir uns natürlich sehr – nach und nach üppigst bestückt wurden.“

Ein Plüsch-Frosch wie ihn Sabine Fiedler als Kind selbst gerne an sich gedrückt hat, war nicht unter den Spielsachen, denn gewünscht war alles außer Plüschtiere, dafür aber jede Menge Bücher, Holzspielzeug und andere Kostbarkeiten, die Kinderherzen höher schlagen lassen.

„Diese Spenden sind ganz wichtig für uns“, sagt Fiedler. „Wir sammeln deshalb auch das ganze Jahr, damit wir zu Weihnachten genug für alle haben.“ Normalerweise – also, wenn kein Corona ist – gibt es dann auch eine große Kinderbescherung. Alle Spielsachen werden in den Räumlichkeiten der Tafel auf einem Gabentisch aufgebaut und ein jedes Kind darf sich davon etwas aussuchen. Dieses Jahr und auch schon im vergangenen läuft die Bescherung pandemiebedingt etwas weniger festlich ab, denn nur eine Vertretung einer Familie darf eintreten und für alle Familienmitglieder etwas nehmen.

Trotzdem gibt die voller Energie geladene Sabine Fiedler alles, um auch diese Adventszeit heimelig und festlich für alle zu gestalten. Denn Schmücken, Freude oder Kerzenlicht sind ja nicht vom Virus betroffen. „Und geben, wenn es mir gut geht, kann ich auch zu jeder Zeit. Und auch still und ohne große Worte“, sagt Fiedler, die eigentlich außerordentlich gerne mit Menschen spricht und auch sehr gerne teilt. Schon immer. Selbst mit meinem kleinen Bruder, der als Kind seine Süßigkeiten immer auf einmal aufgegessen hat.“

Melanie Schlegel