Experimentell lernen, Kunst und Natur entdecken, kreativ und eigenständig arbeiten und in Austausch treten – trotz Schulschließungen und der akuten Einschränkungen bei analogen Treffen? Wie es gehen kann, zeigt das Projekt „Kunst_NaturKinderZeitung”.
Ursprünglich sollte das Projekt zeigen, was draußen beim miteinander Lernen passiert, wo und wie sich Kunst und Natur und Schule verbinden. Daraus sollte eine eigene Zeitung entstehen – eigentlich geplant als Print-Projekt, im direkten Kontakt mit den Kindern. Durch die Schulschließung wurde das Vorhaben zur Herausforderung. War es überhaupt realisierbar? Genügten zeitliche Vorgaben, ein gemeinsam definiertes Gelände, ausgewählte Themen, bereitgestellte Materialien und Werkzeuge, um Lust auf Kunst zu bekommen? Machte es Sinn, das soziale und emotionale Miteinander einfach ersatzlos zu streichen, die Kinder alleine rauszuschicken?
Nein, sagt die Künstlerin und Projektleiterin Karin Bergdolt: Die „Kunst_NaturKinderZeitung“ kann und möchte echte Begegnung, ein gemeinsames, sinnliches Lernen und das Spannungsfeld zwischen unmittelbar erlebter Individualität und gemeinschaftlichem Ziel nicht austauschbar machen. Das Vorhaben skizziere vielmehr eine gelungene Möglichkeit, mit den Kindern künstlerisch und ästhetisch ins Gespräch zu kommen. Wobei das eine das andere nicht ersetzen kann oder soll.
Und wie läuft das Ganze ab?
In jeder Woche erschien ein neuer Impuls und nahm einen definierten Lebensraum, ein bestimmtes Element, Tier, Pflanze, aktuelle Geschehnisse in der Natur etc. „unter die Lupe“. Im Vordergrund standen dabei der Zusammenhang zur Lebenswelt der Kinder, ein direkter Naturbezug sowie auch die tatsächliche Begegnung mit der Natur.
Dafür erhielten die Kinder die von der Künstlerin für das Projekt entwickelten „Naturgedanken-Ideenblätter“ – durchdacht vorbereitete, grafisch und künstlerisch ansprechend aufbereitete Vorlagen – elektronisch zugeschickt. Diese gehen in ihrer Qualität über alltägliche Arbeitsblätter hinaus; sie sind als künstlerischer Impuls und auch als eigenes Werk zu verstehen. Die Kinder waren dann aufgefordert, den praktischen Impuls aufzugreifen und damit kreativ tätig zu werden. Aus den Ergebnissen entstand die digitale „Kunst_NaturKinderZeitung“: ganz unterschiedliche, witzige, liebevolle, poetische und erzählerische Werke der Kinder aller vier beteiligter Schulen.
Hier können Sie weiterstöbern: https://naturkinderzeitung.org/.