Praktisch & konkret wie das Leben
Alles Lernen zielt auf konkrete Anwendung und praktische Umsetzung - also auf Alltagskompetenzen und Lebensfreude. Schule und Lernen sind nicht abgegrenzt vom "normalen" Leben, sie sind normales Leben: Anstrengung und Freude wechseln sich hier ab, ebenso Erfolge und Missgeschicke. Es ist ein Leben mit Freund*innen und Fremden, mit Zeit für Entdeckungen und Ruhe.
Alle Einrichtungen, vom Kinderhaus bis zur Fachoberschule, verstehen sich als Lebensräume, als Orte also, an denen viel Lebenszeit verbracht wird. Und dieses Leben soll Freude machen, ganz konkret und mit vielen praktischen Details.
Vom Schleife binden bis zum Auslandspraktikum
Hirn & Hand. Denken & Tun. Verstand & Ausprobieren. Immer, in jeder Stufe, vom Kleinkind bis zur Abiturklasse. Mal ganz schlichte Übungen wie Schleife binden, Flüssigkeiten von einem Gefäß in ein anderes gießen, Schuhe putzen, Türen leise (!) schließen, eine Schere richtig halten können, Klötzchen aufeinander setzen. Dann technische Nützlichkeiten wie Fahrkartenautomaten bedienen, Fahrplanauskunft einholen, im Internet recherchieren. Komplexe Abläufe nicht nur planen, sondern die konkreten Schritte festlegen und ausführen, also z.B.: Was brauchen wir, wenn wir ein Musical schreiben und aufführen wollen? Wie organisieren wir den Tag auf dem Bauernhof mit den verschiedenen Aufgaben dort und wer sorgt für unser Mittagessen an dem Tag? Wie soll unsere Abifeier aussehen und wie finanzieren wir unser Fest? Wie komme ich an eine Praktikumsstelle und wie bereite ich mich für ein Auslandspraktikum vor? Präsentieren, kontakten, überzeugen ... revidieren, vertiefen, akzentuieren; die Theorie allein reicht dafür nicht. Und die Kognitionsforschung sagt, dass praxisunterstütztes Lernen nachhaltiger ist.
Bei Betriebsbesichtigungen und Veranstaltungen
Lernen nur am Ort der Schulgebäude ist vielleicht ein wenig beschränkt. Rausgehen erweitert den Horizont, gibt neue Situationen, die zu bewältigen sind, lässt auf erst mal fremde Menschen treffen, relativiert und erweitert das bisher Bekannte.
Schon die Kindergartenkinder machen Betriebsbesichtigungen (z.B. beim Bäcker oder in der Bank) und unternehmen kleine Exkursionen (Tiergarten, Erfahrungsfeld der Sinne, Zahnarztpraxis). Und das setzt sich fort, immer der Altersstufe entsprechend. Am Ende kann dann die Segeltörn stehen oder die Diskussion mit Politikern oder als Vertretung der Schule bei der Fairtrade-Feier der Stadt ...
In sozialen Projekten
Empathie und soziale Verantwortung gehören für Montessori einfach dazu. Ausgrenzung oder Abwertung bekommen keinen Raum.
In der jährlichen Wertewoche werden solche Themen vertieft und in vielen Detailaspekten aufgearbeitet. Schon die Kindergartenkinder basteln für die Bewohner*innen von Alten- oder Pflegeheimen, besuchen die Heimbewohner*innen, singen für sie. Schulkinder übernehmen die Patenschaft für Kinderprojekte in Afrika, starten Sammelaktionen für die Laufer Tafel, laden die Nachbarn aus dem [Lebenshilfewohnheim] zu Festen ein ...