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Parlando auf dem Holzweg

Wald und Bäume und Sehen und Lernen

Lernen, auf dem Holzweg zu sein – wie bitte?! Bei Montessori werden Kinder auf den Holzweg geschickt? Und dann werden auch noch klassische Formulierungen verkehrt. Nicht: „vor lauter Bäumen keinen Wald sehen” sondern „trotz Bäumen den Wald sehen”!

Obwohl – darum geht es ja, das scheinbar Verborgene (den Wald) erkennen in all den offensichtlichen Teilen (den Bäumen). Gar nicht so dumm. Am besten Bäume und Wald sehen, in Elementen das Ganze entdecken, den Zusammenhang begreifen.

Aber „Holzweg”! Was wollen sie denn damit? Nackte Füßchen auf einem Holzstamm ... wie fühlt sich das an? Holzplanken unter den Füßen ... keine ausgelatschten Pfade oder geteerte ebene Straßen ... spüren, wie sich Untergrund anfühlt, unterscheiden können, ausprobieren dürfen. Es gibt keine falschen (Holz)Wege – nur ein Nicht-Erkennen oder Nicht-Verstehen. Dem einen hilft der Versuch mit dem Holzweg, der anderen die konkrete Materialarbeit. Verbindungen und Zusammenhänge werden in jedem Fall entdeckt und helfen weiter bei den nächsten Entscheidungen oder Vorhaben.

Lernen, auf welchem Weg man sich befindet. Kein „gut”, kein „schlecht”, kein „richtig”, kein „falsch”. Schlüsse daraus ziehen. Erfahrungen sammeln.

https://www.montessori-nordbayern.de/maerchen/